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Detroit und Windsor (Kanada)

31 May

Soo ich sitz mal wieder im Flieger und hab grad ein tolles Wochenende in Washington, DC hinter mir! Bericht folgt.

Also was gibt es besseres, als im Flugzeug das Notebook rauszuholen und über das vorletzte Wochenende zu berichten? So einiges. Aber trotzdem bin ich euch ja eine kurze Zusammenfassung schuldig, oder?

Jetzt mag sich vielleicht der ein oder andere fragen, was man denn in Detroit so machen kann, ausser einen Strukturwandel hautnah zu beobachten? Man kann sich zum Beispiel das Ford Museum in Dearborn anschauen. So geschehen! Zufälligerweise waren 2 weitere PPPler, Dominik und Roman, auch gerade in der Stadt, sodass wir alle zusammen losgezogen sind. Knapp 2 Stunden Fahrt trennten mich noch von Detroit, ehe ich einen Schritt in dieses riesige Museum setzen konnte! Umso näher ich nach Detroit kam, desto mehr “automobile” Luft konnte ich schnuppern. Fast überall waren Fabriken, an denen Namen großer Autohersteller prangten; dort eine Fertigungsstraße, hier eine Aluminiumpresse usw. In Dearborn ging es vorbei an dem Ford Research Center, dem Entwicklungszentrum und der eigenen Teststrecke.

Das Museum ist in 3 Teile aufgeteilt: Das “Hauptmuseum” im Gebäude, das Village außerhalb des Gebäudes sowie die Rouge Fabrik etwa 15 Minuten nördlich des Geländes. Da man sich in diesem Komplex sicherlich mehr als einen Tag beschäftigen kann, haben wir uns aufgrund der begrenzten Zeit nur für das Hauptmuseum und “das Rouge” entschieden. Zunächst hieß es also, amerikanische (Technik)geschichte zu bestaunen. Wie ihr an den Fotos erkennen könnt (siehe auch Galerie), ist das Museum in verschiedene Bereiche aufgeteilt, u.A. historische Fahrzeuge (z.B. die Limousine, in der Kennedy ermordet wurde oder die riesige schwarze Lok, Flugzeuge), Mechanik und Elektrizität (alte Wasserpumpen, riesige Generatoren und Dampfmaschinen), amerikanischer Lifestyle (z.B. Farming und Möbel, sowie technische Fortschritt) und Civil War (Neu). Insgesamt war alles sehr sehenswert, ich hätte dort aber gut und gerne den ganzen Tag verbringen können, da es unglaublich viel zu sehen und lesen gibt!

Um es aber noch in die Ford Fabrik zu schaffen, mussten wir um etwa 15 Uhr den Shuttlebus nehmen, der uns zum Rouge gebracht hat. Dieser unfassbar große Industriekomplex wurde im frühen 20. Jahrhundert von Ford gegründet. Ursprünglich wurde hier jedes Teil für die Automobile selber produziert und endgefertigt, z.B. auch der Stahl. Das Rouge ist übrigens nach dem Kanal benannt, an dem die Fabrik liegt. Hier haben zwei Filme die Geschichte des Rouge sowie die Fertigung eines F-150 Pickup-Trucks gezeigt. Letzteres wurde in einem 360° Theater mit Wasser/Luft/Wärmeeffekten präsentiert. Sehr beeindruckend. Als nächstes sind auf den Aussichtsturm gefahren, der einen sehr guten Blick über den Komplex erlaubt hat. Ford unterhält, wie auf den Fotos zu sehen, das größte “lebende Dach” der Welt. Highlight der Führung war die begehbare Fabriktour, wo der o.g. Pickup zusammengebaut wird. Ich habe in Deutschland noch nie eine Autofabriktour mitgemacht, insofern fand ich es sehr beeindruckend, wie organisiert dort alles abläuft und am Ende alles zusammenpasst. Sehen wir mal davon ab, dass jeder deutsche Werksleiter einen Rappel gekriegt hätte, wenn er gesehen hätte, dass die Mitarbeiter in Freizeitkleidung arbeiten und zwischen dem Einbau von Airbag und Bremsleitung kurz SMS geschickt werden 🙂

Nach dem Spaß ging zur Weiterfahrt nach Kanada kurz durch Downtown Detroit. Da ich gefahren bin, habe ich nicht viel gesehen, aber die Stadt wirkte wie ausgestorben. Als wir auf der Suche nach der Detroit-Windsor-Brücke waren sind wir auch noch in dem Latino-Viertel gelandet, was aber keine allzu schlechte Gegend war! Folgendes Foto dient allerdings als Sinnbild für den Verfall Detroits:

Jedenfalls haben wir es schließlich nach Kanada geschafft und die erste Amtshandlung war natürlich ein bisschen “gamblen” im Kasino! Da ich beim Glücksspiel noch nie wirklich erfolgreich war, habe ich mich vorerst auf’s Zugucken beschränkt. Dominik und Roman haben aber schon ein Paar Einsätze gespielt, mehr oder weniger erfolgreich. Nach den ersten Runden Blackjack und Roulette sind wir die Uferpromenade abgelaufen. Von dort hat man nämlich einen tollen Blick auf die Detroit Skyline! Bei gutem Wetter und dem tollen Ausblick gönnt man sich selbstverständlich dann auch noch völlig überteuerte Pasta im Promenaden-Bistro und eine Karaffe Sangria! Irgendwie zog es uns aber wieder zurück ins Kasino, wo wir nun wieder zu dritt am Blackjack-Tisch sitzen sollten. Soweit ich mich erinnere, hat Roman seinen gesamten Tageseinsatz (etwa $80) verspielt, Dominik hingegen hat etwa $150 gut gemacht! Ich bin mit nur ein Paar Dollar Verlust rausgegangen. Tja, Glücksspiel eben :). Mal verliert man, mal gewinnen die anderen.

Auf dem Rückweg nach Hause (etwa 1 Uhr Nachts) ist mir noch genau das passiert, was ich eigentlich vermeiden wollte. Ich musste, kurz nachdem ich die Jungs nach Hause gebracht habe, tanken. “Fährste etwas aus Downtown raus und nimmste die nächste Ausfahrt, da wird schon eine Tankstelle sein”. Um sicher zu gehen, habe ich also meinem Navi gesagt, es soll mich auf der Route zur nächsten Tankstelle lotsen. Etwa 3 Meilen außerhalb Downtowns bin ich dann ab und wollte aus Versehen in eine Einbahnstraße einbiegen. Da ich das noch früh genug gemerkt habe, habe ich also auf der Kreuzung umgedreht und bin weiter geradeaus gefahren. Genau das hat aber auch der Polizeibeamte gesehen, der aus selbiger Straße herausfahren wollte. Ich wurde also “ansirent”. “Nicht schon wieder”, dachte ich und habe am Straßenrand angehalten. Ich frage mich bis heute, warum der Beamte im Vorbeifahren mit seinem beweglichen Handscheinwerfer in mein Auto leuchtete, aber nicht angehalten hat. weil ich “weiß” bin oder etwa weil es eine gefährliche Gegend war und es nicht gewagt hätte, auszusteigen? Naja leicht nervös bin ich danach dem Navi gefolgt und habe schnell getankt. Die Gegend entlang der W Fort St sah wirklich nicht sehr einladend aus, besonders um die Uhrzeit. Ich habe vor dem Tanken alle meine Wertsachen unterm Sitz versteckt und mich während des Tankens eingeschlossen. So endete also meine Nacht in Detroit!

 
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Posted in Detroit, Michigan, Windsor, Kanada

 

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