Ho Ho Ho!
Ja, Weihnachten gab’s hier dieses Jahr auch. Natürlich sind die Geschenke wegen der Wirtschaftskrise nicht kleiner ausgefallen, nein, die Amerikaner haben auf die Pensionskassen zurückgegriffen, damit die Kinder nicht meckern. Da wird eben auf die neue Hüfte für Oma verzichtet! Apropos Oma: Wir haben Heiligabend bei Cheryl’s Mutter verbracht, die ist auch von irgendjemandem Oma. Für die, die es schon wussten: Weihnachten wird in den USA etwas anders gefeiert. Und das geht so: Man geht morgens am 24. erstmal an das iPad und “trackt” Santa. D.h. man guckt nach, wo Santa heute schon überall war auf der Welt. Als ich nachgeguckt habe, wurden gerade die Kinder im Kongo beglückt. Da stellte sich natürlich die Frage, ob die überhaupt an den Weihnachtsmann glauben?
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Wie dem auch sei, gegen 17 Uhr waren wir bei Cheryl’s Mom eingeladen, wo sich auch fast die gesamte Familie eingefunden hat. Es gab dann eine Art Buffet und “Sidecars”, eine Brandy-Bowle (nach 7-8 Sidecars ging es mir richtig gut). Nach dem Essen ging es dann schonmal an einen Teil der Geschenke. Jeder hat irgendwie was für jeden mitgebracht, zudem gab es Geschlechter-Wichteln. Die Kinder haben bei Oma auch ihre Geschenke bekommen, obwohl Bescherung ja offiziell erst am Morgen des 25. ist. Einige sind aber eben auch etwas länger angereist. Auf jeden Fall war das alles am Ende ein ziemliches Durcheinander. Little Britain-Fans würden jetzt von einem “ziemlichen Geraffel” sprechen. Ich habe natürlich auch etwas bekommen: eine $15 iTunes Giftcard sowie eine $25 Applebee’s Giftcard (Restaurant). $30 Gewinn an dem Abend, geil! Der “Gewinn” wurde allerdings 2 Stunden später durch den obligatorischen Kirchgang wieder aufgebraucht. Und natürlich geht es nicht in eine protestantische Kirche, nein, wir haben uns den Abend durch katholische Lobgesänge versüßen lassen! Oh mein Gott (im wahrsten Sinne), sowas habe ich noch nicht gesehen. Das geht ja auf keine atheistische Kuhhaut! Und dann dieses ständige auf die Knie gehen und beten, wieder hinsetzen, wieder knien…schlimmer als in der Moschee! Mein Fitnessworkout hatte ich an diesem Abend nach 30 Minuten erfolgreich absolviert und selbstverständlich hat das ganze mit den Sidecars im Blut noch mehr Spaß gemacht! Das war nun das zweite und letzte Mal, dass ich hier eine Sakralarchitektur (dt. Kirche) betreten habe!
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Am nächsten Morgen gab es dann endlich Geschenke im engsten Kreis. Auch hier kann ich mich nicht beschweren: eine $50 Giftcard, eine $25 TGI-Friday’s (Restaurant) Giftcard, einen Nussknacker, eine Weihnachtsbaumfigur (beides zur Erinnerung) und ein Paar Socken. Ich habe mich riesig gefreut, aber Cheryl hat mit ihrem neuen Laptop alle “überstrahlt”. Meine Hauptaufgabe an diesem Tag war dementsprechend technischen Beistand zu leisten. Gleich nach dem Eingeben des WLAN Passworts wurde natürlich ein Facebook-Account angelegt. Man will sich ja mitteilen! Aber wir sollten an diesem Tag nicht alleine bleiben. Da viele internationale Studenten keine Gastfamilien zum Feiern hatten, haben wir Hamdi und Manaf dazugeholt. Nach ein Paar Bier gab es Lasagne. Danach haben wir noch eine Runde “Smart Ass” gespielt, einem Wissenspiel. Die Zeit zwischen Bier und Dinner habe ich damit verbracht, einen Parkplatz für mein Auto in Toledo zu finden. Für mich bedeutete der 25. bzw. 26. nämlich: bis 1 Uhr aufzubleiben und nach Toledo, OH zu fahren. Sparfuchs Simon hatte dann einen goldenen Gedanken: Warum $60 für eine Woche Airport-Parken bezahlen, wenn es doch Krankenhäuser gibt? Glücklicherweise habe ich dann ein Krankenhaus gefunden, das mir kostenloses und überwachtes Parken angeboten hat…DEAL!