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Archive for December, 2010

Boston (mit etwas Verspätung)

31 Dec

Weltgeschichtliche Grüße aus Boston.

Nein, eigentlich aus New Orleans. Ich habe mit den gesamten Reiseplanungen in der letzten Zeit leider keine freie Minute gefunden, um zu berichten. Jetzt ist Boston schon fast wieder 2 Wochen her und ich bin  gerade in New Orleans im Best Western Hotel. Der Bericht über New Orleans folgt dann natürlich nächste Woche. Ouh ouh ich bin schon ganz aufgeregt! Nicht nur, dass ich 2100 km von meiner Ohio’schen Heimat entfernt bin, nein, am Dienstag werde ich das erste mal die amerikanische Arbeitswelt kennenlernen! Ay, ay, ay, welch ein journalistisches Durcheinander. Ich glaube, wir lassen mal die Zukunft außen vor und wenden uns im wahrsten Sinne des Wortes der Vergangenheit zu: Boston!

Am 17. Dezember bin ich vormittags von Cleveland aus nach Boston geflogen. Im Flughafen angekommen musste ich ja nun irgendwie einchecken. Da ich ja Online gebucht hatte, waren keine offiziellen Flugtickets im klassischen Sinne vorhanden. Man bekommt dann lediglich eine Vorgangsnummer. Hier in den technophilen USA geht man also nicht mehr zum Flugschalter und zeigt irgendwelche Papiere, nein, mein “swipet” seine Kreditkarte durch, bezahlt gleichzeitig Gepäck und alles ist erledigt! Datenschutztechnisch macht mir das ganze allerdings immer etwas Angst. Wie dem auch sei, ab durch den Securitycheck (Nacktscan war gerade deaktiviert) und ab in die 46-Mann Maschine. Der Flug verging sehr schnell. Nach einer Stunde gab es ein Getränk und Bretzel und nach einer weiteren Stunde berührten meine Schuhe zum ersten Mal Massachussetts’schen Boden. Hiermit hatte sich bereits ein Traum erfüllt. Dieser Teil der USA kann schließlich als Wiege dieser Nation betrachtet werden. Nach dem Einchecken im Hostel wurde erstmal ein Wenig die Gegend erkundet. Ab durch die beiden Parks (u. A. Boston Commons) und kurz zur Park Street Church:

Eigentlich war dieser Trip ja als Solo-Tour geplant, allerdings waren zufällig Max, Caroline, Yuann und Léon auch in Boston. Spätnachmittags sind wir dann noch gemeinsam durch Downtown gelaufen und haben uns den “Long Wharf” (alter Handelssteg am Hafen) angeguckt. Von dort aus hat man auch eine schöne Aussicht auf die Boston’sche Skyline. Danach ging es dann weiter zum Quiny Market und zum Hard Rock Cafe. Zudem haben wir -zurück im Park- noch etwa eine Stunde auf dem vereisten Teich verbracht. Den Abend haben wir dann gemeinsam in einem spanischen Restaurant verbracht -für mich gab es 5 Geflügelkroketten in Tomaten-Knoblauchsauce. Alles natürlich sehr zu empfehlen. Da die Gruppe am nächsten Tag weiter nach New York geflogen ist, haben wir uns dann relativ früh verabschiedet.

Auch ich hatte einiges geplant für den nächsten Tag. Ich wollte die Touristenattraktion überhaupt ablaufen: den etwa 4 km langen “Freedom Trail”. Dieser Pfad ist durch eine durchgehende rote Linie in der Stadt gekennzeichnet und führt den geschichtsinteressierten Besucher an wichtige Stätte der vor-kolonialen, kolonialen und post-kolonialen Zeit vorbei. Ich zitiere Wikipedia:

  • “Boston Common, der älteste öffentliche Park der Vereinigten Staaten.
  • Massachusetts State House, der Sitz des Gouverneurs von Massachusetts.
  • Park Street Church, eine 1809 erbaute kongregationalistische Kirche, besonders bekannt wegen der hier gehaltenen Brandrede William Lloyd Garrisonsgegen die Sklaverei.
  • Granary Burying Ground, ein Friedhof neben Park Street Church. Hier ist z. B. Samuel Adams beerdigt, einer der Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung, aber auch die Opfer des Massakers von Boston.
  • King’s Chapel, eine heute unitarische Kirche, deren Vorgängerbau aus kolonialer Zeit stammt.
  • King’s Chapel Burying Ground, wo ebenfalls historische Persönlichkeiten aus Boston beerdigt sind, unter anderem einer der Passagiere der Mayflower.
  • Statue Benjamin Franklins und Standort der ersten öffentlichen Schule Amerikas.
  • Old Corner Bookstore, eines der ältesten Gebäude Bostons (erbaut 1718).
  • Old South Meeting House, eine zu Kolonialzeiten als Versammlungsort dienende Kirche. Hier wurde die Boston Tea Party geplant.
  • Old State House, das alte Rathaus von Boston.
  • Schauplatz des Massakers von Boston direkt am Old State House.
  • Faneuil Hall und Quincy Market
  • Das Wohnhaus von Paul Revere, einem amerikanischen Nationalhelden.
  • Old North Church, eine 1723 erbaute Kirche, von deren Turm am 18. April 1775 ein wichtiges Signal gegeben wurde, als Paul Revere seinen berühmten Mitternachtsritt unternahm.
  • Copp’s Hill Burial Ground, ist ein Friedhof der hoch über der Stadt auf einem Hügel liegt. Dieser diente den Britischen Truppen als Ausgangspunkt bei der Schlacht von Bunker Hill.
  • USS Constitution, eine 1797 vom Stapel gelaufene amerikanische Fregatte, das älteste noch schwimmende Kriegsschiff der Welt.
  • Das Bunker Hill Monument, das an eine wichtige Schlacht zu Beginn des Unabhängigkeitskrieges erinnert.”
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  • (Old State House)

    Diese Tour hat u.A. Museumsbesuche beinhaltet, die mit $6 Eintritt sehr günstig waren. Die Faneuil Hall z.B. war offen für alle und hat einen etwa 20-minütige Vortrag einer Rangerin beinhaltet. Sehr humorvoll und informativ. Mich hat es dann von etwa 11 bis 17 Uhr quer durch die Stadt geführt. Natürlich habe ich auch einige Zeit mit Bildermachen, Museen und Essen 😀 verbracht. Ansonsten kann man das ganze bestimmt in etwa 3 Stunden ablaufen, nur um alles “zu sehen”. Interessant war die vorletzte Position: Die USS Constitution. Da dieses Schiff trotz des stolzen Alters noch offiziell in Betrieb ist und der Dienst an Board eine Ehre ist, musste ich einen weiteren Sicherheitscheck vor betreten durchgehen. Ich war in der glücklichen Lage die offizielle Verabschiedung eines U.S. Airforce Colonel mitzuerleben. Hier wurde von Flagge hissen und einholen inkl. des Faltens, Gesang und Fanfare sowie Kanonenschuss um kurz nach 16 Uhr alles geboten! Sehr interessant und einzigartig für mich.

    Das letzte Monument war das Denkmal von Bunker Hill, welches zugleich auch die letzte Station der Tour darstellte. Der Obelisk sieht dem Washington Monument unverschämt ähnlich! Der Ausblick hat den anstrengenden Aufstieg entschädigt, sodass ich nicht nur deshalb diese Tour in sehr guter Erinnerung behalten werde. Folgendes Bild ist noch in der Gedenkhalle direkt neben dem Obelisk entstanden:

    Am nächsten Tag habe ich mich dann auf zur Harvard Universität in Cambridge gemacht. Jeder kennt diese Uni! Die alten Gebäude haben sehr an das alte Europa erinnert -Harvard ist die älteste Uni der USA! Auch dieser Ausflug hat sich sehr gelohnt. Zumindest hat man mal die Uni gesehen, die in vielen Filmen eine Kulisse darstellt. Danach bin ich den Black Heritage Trail durch Beacon Hill abgelaufen. Beacon Hill ist vergleichbar mit Hamburg Blankenese -also ein sehr reiche Wohngegend im Herzen Bostons. Die spezielle “hügelige” Geographie macht den Spaziergang sogar noch etwas spannender. Auffallend, aber irgendwie normal: Sehr viele deutsche Automarken in der Gegend. Was dieser Trail letzten Endes eigentlich für eine Funktion hatte weiß ich bis heute nicht. War trotzdem schön. Den letzten Tag habe ich dann mit dem New England Aquarium ausklingen lassen. Hier wird sich v.A. auf Pinguine konzentriert. Allerdings ist der zweitgrößte Wassertank der Welt auch nicht zu unterschätzen! Vom Hai bis zur richtig alten Schildkröte schwamm dort auch alles drin. Mit etwa 2 1/2 h Flugverspätung habe ich mich am nächsten Tag schließlich in Ohio wiedergefunden. Alles in Allem ist diese Stadt definitiv besuchenswert -auch für Touristen aus Europa (günstige Lage). Man sollte allgemeines Interesse für Geschichte mitbringen -und das nötige Kleingeld. Da Boston DAS Finanzzentrum nach New York ist, sind die Preise teilweise wirklich hoch. Allerdings habe ich meine Freunde an den ganzen “Attraktionen” gehabt, sodass ich die mehr als $500 für den Trip schon fast wieder verdrängt habe*.

    * (in Anbetracht der Tatsache, dass mein finanzielles Kontigent im Dezember auf unter 20% geschrumpft ist, möchte ich das Gefühl der Verdrängung hier mit Sodbrennen vergleichen)

     
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    Merry X-Mas!

    23 Dec

    Frohe Weihnachten an alle Leser!

    Wie einige von euch wissen, werde ich dieses Weihnachten in der russischen Taiga verbringen. Ich kann daher leider nicht mit euch feiern, auch wenn ich es gerne wollte! Die Strafen für Republikflucht sind leider ernorm angehoben worden. Naja, jetzt sitze ich hier…und warte bis Chaz, Charly, Mohammed mich abholen um in der nächsten Bar in den Heiligabend “reinzufeiern”. Geschenke gibt’s auch erst am 25., so’n Scheiss.

    In diesem Sinne! Nächstes Jahr bin ich wieder am Start! Ich denke an euch 🙂

     
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    Niagara Fälle & Toronto

    23 Dec

    Hallöle an Deutschland!

    Puh, ich hab’s endlich geschafft ein bisschen Zeit zu finden, um über meine Kurzreisen zu berichten! Lasst mich das Ganze doch chronologisch abhandeln. Also, Max, Coralie, Caroline und meine Wenigkeit sind am Freitag den 11. Dezember nach Niagara Falls in Kanada aufgebrochen, um dort erst einen Zwischenstop zu machen und die weltbekannten Wasserfälle zu besichtigen! Die 4-stündige Hinfahrt über die I-90 verlief ohne Probleme, allerdings sind die Grenzbeamten ziemlich pissig. Die Antworten zu den Fragen ob das mein Auto ist, warum sich 3 Franzosen und 1 Deutscher kennen und ob wir überhaupt Geld dabei haben hätte man sich auch ausdenken können. Wie auch immer, die Niagara Fälle waren natürlich beeindruckend -und sehr nass. Unten am Geländer hat es praktisch geregnet. Leider war es an dem Tag sehr kalt (+ “Regen”), sodass wir uns dort nicht sehr lange aufgehalten haben.

    Der entstehende Nebel versperrt leider auch den Blick auf die Fälle, und die Bootsfahrt direkt an die Fälle (“Maid of the Mist”) ist ab Winter geschlossen. Stark gewundert hat mich auch, wie verbaut die Stadt Niagara Falls ist. Es stehen einige hohe Hotels in der Stadt und überhaupt scheint diese Stadt nur vom Tourismus zu leben. Wie auch immer, ich werde wahrscheinlich im Frühling nochmal wiederkommen und das ganze mit einer Casino-Tour verbinden ;).

    Dann also die Weiterfahrt nach Toronto! Sofort fallen einem in Kanada die Geschwindigkeitsangaben in km/h auf (leider auch nur 100 km/h), Spritpreise werden in Litern angegeben, Kanadische Dollar, Maßeinheiten sind auch im metrischen System und überhaupt ist alles Zweisprachig: Englisch und Kroatisch, ähh ich meine Französisch (wie konnte ich nur…)! Da fühlt man sich doch glatt wie zu Hause (bis auf das Serbisch, wobei…). Genug des Spaßes. Nach etwa einer weiteren Stunde Autofahrt haben wir endlich das Stadtwahrzeichen gesehen: Den CN-Tower! Angekommen im Hostel haben wir uns gleich in die Innenstadt gemacht. Direkt neben dem Hostel war der St. Lawrence Market, einer kulinarischen Destination von Welt! Natürlich mussten die Franzosen erstmal ihren Trieb an den Käseständen befriedigen; ich habe mich derweil über die Kangaroo-Burger geekelt. Am Eaton Center, einer riesigen City Mall, ist quasi der lebendige Mittelpunkt der Stadt. Die Leuchtreklame erinnert ein Wenig (wirklich nur ein wenig) an den New York Times Square. Nach ein bisschen Shopping (es war schon spät) haben wir den Abend mit ein Paar Pitchern Bier im “Imperial Pub” ausklingen lassen.

    Der nächste Tag hat uns leider mit Regen begrüßt. Dies bedeutete für uns, dass wir irgendwelche Indoor-Aktivitäten machen mussten. Wir hatten für diesen Tag das “Casa Loma” ins Auge gefasst, ein Schloss aus dem frühen 20. Jahrhundert.  In Auftrag gegeben wurde das Gebäude von einem Sir Henry Mill Pellatt, einem reichen Unternehmer und Finanzier. Naja wie das Leben eben so schreibt ist der Typ später total verarmt gestorben und hat diesen Palast hinterlassen, den wir nun begutachten sollten! Die Tour begann mit dem Kauf des Toronto CityPass, der den Eintritt für a) das Casa Loma b) den CN Tower c) das Royal Ontario Museum d) den Toronto Zoo und e) das Science Museum beinhaltete. Da wir sowieso einige Aktivitäten geplant haben, hat sich der Kauf für $60 sehr gelohnt (alles zusammen wäre mehr als $100 gewesen). Also, im Schloss haben wir dann so Kopfhörersysteme bekommen mit denen man all die Informationen über die einzelnen Räume anwählen konnte. Diese selbstgesteuerte Audiotour war sehr informativ.

    Interessanterweise wurde in den Katakomben des Schlosses während des II. Weltkrieges an der Sonartechnologie geforscht. Die Allierten haben sich gedacht: Was gäbe es für eine bessere Ablenkung, wenn trotzdem Besucher kommen und wir die Tunnel wegen “Wartungsarbeiten” sperren? Kluger Zug.

    Danach sind wir weiter in Richtung Uni und Regierungsgebäude gelaufen. Auch hier kommt architekturmäßig das gute alte Europa durch! Da wir nur noch etwa eine Stunde Zeit für das Royal Ontario Museum gehabt hätten, sind wir nochmal zum Eaton Center gegangen, um danach noch einen zu heben ;). Der nächste Tag war deshalb umso voller! Gestartet haben wir mit dem genannten ROM, das uns etwa 3 Stunden beschäftigt hat (asiatische und europäische Kunst sowie nordamerikanische Geschichte). Danach durch China Town und hoch zum CN Tower (nach dem Rockefeller in New York und dem Sears Tower in Chicago jetzt nicht mehr so spannend…).

    Zum Nachmittag hin wurden es laut Wetterbericht gefühlte -25°C (was ich nicht bestreite), sodass wir uns den Weihnachtsmarkt eigentlich sparen wollten. Nach kurzem hin und her sind wir dann doch noch hingelaufen, doch: Es war vorbei. Finito. Kein Weihnachtsmarkt! Man konnte gerade noch erahnen, dass da mal Buden gestanden haben. Eine totale Enttäuschung, der wir fast jeden unserer Finger und Zehen geopfert haben. Dieser Frust musste mit einigen Bieren auf dem Hostelzimmer heruntergespült werden! Zwei Kannen Wernesgrüner haben da ihren Dienst getan.

    Tja, und dann war es schon wieder so weit! Abreisetag. Wir hatten allerdings noch 2 Tickets über: Zoo oder Science Museum. Da Zoo im Winter jetzt nicht unbedingt Ponyhof ist, haben wir uns fürs Museum entschieden. Da wurden allerhand natürliche und psychologische Phänomene gezeigt, alles in allem aber kein Apple-Verkaufsstart. Jau und dann gings wieder Richtung Heimat! Die Wetterbedingungen -am Samstag noch unvergleich gut- wurden über das Wochenende um Buffalo, NY immer schlimmer. Wir haben einen richtigen Schneesturm erwischt, sodass wir streckenweise nur gekrochen sind. Ich habe zwar “erst” 5 1/2 Jahre Fahrerfahrung, aber ich kann vergleichend sagen, dass das eine wirklich gefährliche Fahrt war. Und damit meine ich nicht die nervigen US-Grenzbeamten, die denen der kanadischen Seite bezüglich dummer Fragen definitiv Rang abgelaufen haben (“Was ist euer Studienfach?”). Wie dem auch sei, wir sind heile angekommen, mein Auto lebt auch noch und wir hatten eine wunderbare Zeit!

    PS: Französische Mädels sind FRAß-GIERIG (ja, neue Wortschöpfung die hier nötig ist)!

    PPS: Tim Hortons ist toll, aber Dunkin’ Donuts geht auch, habe ich in Boston festgestellt.

     
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    Boston ist gebucht!

    06 Dec

    So Leute,

    das Warten hat sich gelohnt. Ich habe ein Topangebot für $396 abgegriffen: Parken, Flug und Hostel vom 17. bis 20. Dezember! Meet me in Boston guys!

    Grüße

    Simon

     
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    Zwischenbericht: Ein Bericht

    06 Dec

    Hey ho Folks!

    Zunächst einmal: Merry Christmas (sagt man hier schon Anfang Dezember)! Seit Freitag ist genau 1/3 des Programms um. Ironischerweise weiß ich auch schon seit Freitag,ab wann ich meine Deutschen Landsleute wieder mit meiner Person beglücken darf: Am 27. Juli geht die 747 wieder zurück, sodass wir am 28. Juli in Frankfurt landen werden. Ich würde mich natürlich über ein 50-Mann-starkes Empfangskomitee freuen (wer glaubt, Massachusetts sei schwer zu buchstabieren, der soll sich mal Komitee versuchen).

    Nun, was ist seit Thanksgiving passiert? Nicht besonders viel, außer dass meine Karre zwischenzeitlich den Geist aufgegeben hat, ich Reisepläne geschmiedet habe und wir den Weihnachtsbaum geschmückt haben (auch das macht man hier am besten schon im Sommer). Aber der Reihe nach.

    Am Dienstagmorgen habe ich mich seelenruhig ins Auto gesetzt um zum College zu fahren. Was sollte schon passieren? Das sollte mir mein Auto nach etwa 30 Sekunden auf dem Highway sagen: “Hey Simon, 2 der 4 Zylinder hier im Motor nehmen sich mal kurz ne Auszeit!” Super, dann stehste da. Stehenbleiben in Deutschland ist schon kacke, aber hier in den USA, wo alles 10x weiter entfernt ist, wird es nochmal eine Kante hässlicher. Glücklicherweise lief der Motor noch, ich konnte auch noch mit knapp 30 m/h weiterfahren. Jedoch fühlte es sich so an als ob ne Waschmaschine gerade den Schleuderwaschgang laufen lässt. Also ab zur nächsten Werkstatt. Im Laufe des Tages habe ich erfahren, dass 2 “ignition coils” (Zündspulen) hochgegangen sind. Zündspulen leiten Strom zu den Zündkerzen weiter, die wiederum die Zylinderkammern befeuern. Dementsprechend liefen auch nur noch 2 Zylinder. $400 ärmer bin ich dann mit meiner koreanischen Technikwunder nach Hause gefahren, leicht entnervt.

    Aber es sollte noch schlimmer kommen. Nach etwa 30 Minuten auf dem Highway am nächsten Tag flackerte die “Check Engine” Leuchte auf. Huch? Haben die KFZ Mechatroniker etwa gepfuscht? Also am Abend wieder zur Werkstatt. Am Freitag dann kam die Hiobsbotschaft: Laut dem KFZ-Mechatroniker läuft der “catalytic converter inefficiently”. Na klasse, KAT durch den o. g. Vorfall verdreckt und 2 Sauerstoffsensoren kaputt. Alleine $1300 nur für die Teile. Nun, da der KAT nicht wirklich notwendig ist, lasse ich das erstmal unrepariert. Allerdings wird mein Auto etwas mehr Sprit verbrauchen und ich habe spätestens im März ein Problem bei der Abgasuntersuchung (ja, gibt es hier!), denn die lassen Autos mit der “Check Engine” leuchte per se nicht “bestehen”. Aber bis dahin habe ich mir schon was ausgedacht…es gibt ja Freunde von Freunden, dessen Cousins von Schwippschwagern irgendwann mal KFZ-Kurse im College genommen haben und den KAT zur Not selber schweißen und einbauen! America, I love you!

    Erfreulicherweise habe ich von unserer Organisation die Erlaubnis bekommen, im Dezember zu reisen. Normalerweise ist das nicht gestattet, weil wir uns im Dezember a) Arbeit suchen sollen (check) b) falls das College-Semester früh endet, für 2 Wochen irgendwo arbeiten sollen (klar..) und c) Weihnachten zuhause verbringen sollen. Ich habe alle diese Prämissen erfüllt (ich werde diese Woche die erwähnte ehrenamtliche Arbeit ableisten), sodass es ab Samstag für 4 Tage nach Toronto, Kanada mit Zwischenstop an den Niagara Fällen geht:

    Die Tour fahren wir selbstverständlich mit meiner Elantra, was etwa 4 Stunden bis zu den Niagara Fällen dauern wird. Ab da sind es nochmal knapp 2 Stunden bis nach Toronto. Ick freu mir! (ich hoffe die scheiss Kiste hält das durch)

    Mein zweiter Plan, für 3-4 Tage nach Boston zu fliegen hängt noch in der Luft. Ich bin mir nicht ganz sicher, was die Reperatur des Autos tatsächlich kosten wird, allerdings habe ich heute erfahren, dass mein Arbeitgeber mir zusätzlich $200 für’s Wohnen bezahlt. Das Geld war natürlich bis gestern nicht eingeplant, sodass ich nun etwas Spielraum habe. Boston, Massachusetts ist für mich interessant, da die Stadt sehr geschichtsträchtig ist: Hier fand die legendäre Boston Tea Party (Aufstand der englischen Kolonisten) statt, zudem ist die erste amerikanische Universität (Harvard) einen Katzensprung entfernt.

    Des Weiteren hat Manuel mir am Samstag bestätigt, dass er 4 Nächte in New Orleans, Louisiana gebucht hat! Am 26. Dezember geht es also mit seiner Chevy Lumina los nach Atlanta, Georgia, wo wir einen Zwischenstop bei Sarah machen werden. Wir werden die 18h-Fahrt zu Dritt (Manuel, Tobi, ich) antreten, und quasi von Hamburg nach Madrid fahren (etwa 2200 km). Planmäßig kommen wir dann am 28. Dezember in New Orleans an, und wer rechnen kann hat sofort rausgefunden, dass wir dort Silvester feiern werden!
    Auch darauf freu ick mir!

    Klickbarer Größenvergleich (keine Angst Männer!):

    Was ist sonst noch passiert? Samstag haben wir einen Weihnachtsbaum ausgesucht und den doch glatt gestern geschmückt! Das Ding wiegt durch die ganzen Ornamente jetzt knapp 20kg; das Dekorieren wurde quasi “zelebriert”. Da der Weihnachtsbaum eine deutsche Erfindung ist, musste ich natürlich mein Vaterland vertreten, hier ein paar Impressionen (Bilder wie immer in der Galerie):

    Ansonsten habe ich gerade meine letzte Geschichtsklausur richtig mies in den Sand gesetzt. Heute Nachmittag meine letzte Englischklausur und dann bin ich losgelöst von allen akademischen Fesseln! Hell Yeah!

    P.S. Ich habe meine Seite etwas für euch geschmückt 🙂

    Grüße von S. aus Oh.

    Mele Kalikimaka!

     
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