Hey Leute!
Hab heute nen Anruf bekommen: 1 Job ist schonmal sicher!
Hey ho!
Ich hoffe ich durch die größer werdenden Abstände keine Leser verloren. Ihr müsst entschuldigen, in Zeiten von Jobsuche, Examen und Parties ist das Bloggen dann doch eher weiter unten auf der Prioritätenliste angesiedelt. Mittlerweile ist fast 1/4 Jahr um!
Aber ich habe mir gerade eben nochmal ein Herz gefasst und das Dashboard geöffnet. Es ist doch zuviel vorgefallen; ausserdem tendiert man irgendwann dazu, garnicht mehr zu schreiben. Eigentlich wäre ich heute zu den Niagara-Fällen gefahren, aber ich dachte ich lern mal ein bisschen für die 2 Examen nächste Woche, ausserdem muss ich noch ein Essay über meine Essgewohnheiten schreiben. Einfach “McDonald’s, Steak ‘n’ Shake and Ruby Tuesday” schreiben reicht im College leider nicht (obwohl das eigentlich alles sagen würde…). Naja, auf jeden Fall will ich die Falls sowieso von der kanadischen Seite aus sehen, insofern ist das jetzt nicht so ein Beinbruch. Ist auch nur 4 Stunden entfernt. Für amerikanische Verhältnisse also in Oldenburg. Stattdessen habe ich noch eine etwa 3-stündige Diskussion mit Ken gehabt. Angefangen mit “profit margin” und “turnover” über CBYX bis hin zur “Jeffersonian Presidency” und Hamilton’s U.S. Treasury. Das war Spaß.
Nun, vor Wochen (Freitag) bin ich zu Charlie gefahren, meinem Freund aus dem Intercultural Communication Kurs (der letzte Woche geendet hat und ich bravourös mit “A” bestanden habe :D). Wir haben uns dann mit einer seiner Flammen getroffen, um den Facebook-Film zu sehen. Klar, warum auch nicht 50 Minuten ins nächste Kino fahren -in the middle of nowhere. Medina hieß der Ort, war ganz schnuckelig. Charlie hat dann noch im Courthouse einen Pass für Kanada beantragt. Alle Wertsachen und Waffen abgeben war natürlich obligatorisch. Dafür hat die 100 Kilo Polizistin gesorgt, inkl. 30 Minuten Standpauke über Obama’s Politik und die NRA. Shocking!
Samstagabend waren wir (Moe, Brett, Noemie) auf Besuch bei Prof. Holland, einer Lehrerin von Mohammed. Ich weiss nicht, warum wir eingeladen wurden, aber es war wirklich ganz nett. Mohammed hat gekocht, sodass das ganze Auto voll ägyptischer Speisen war. Später kam noch ein befreundetes Ehepaar hinzu: Super, Ehemann im Rotary Club! Was will man mehr für die Jobsuche. Mit einem Schal und Handschuhen als Geschenk, 2 Network-Connections sowie $20 Spritgeld sind wir weiter zur Party gefahren.
Irgendjemand hatte Geburtstag. Ich glaube Hanoi, die Hauptstadt von Vietnam. Da ich leider fahren musste, konnte ich -wieder einmal- nichts trinken. Ich trinke normalweise direkt am Anfang ein mit Bier allen und dann gehts weiter mit Coke oder Sprite, ist ok so. 98 Fotos und 3 Brandflecke im Teppich später (lasst nie eine Wasserpfeiffe von einer Horde Besoffener auf einem Teppich benutzen!) bin ich mit Amendine wieder Richtung Vermilion aufgebrochen. Tja, und wie das eben so ist…man unterhält sich und fährt 20 Meilen zu schnell (32 km/h)…wird man von der Polizei angehalten! Die Situation stellte sich wie folgt dar: Ich (immerhin 1 Bier im Blut) und Amendine (hatte ID vergessen, 20 und sturzbetrunken) rasen durch Vermilion und plötzlich die allseitsbekannte Polizeisirene und mobiler Discobeleuchtung im Rückspiegel. Freunde, ich kann euch sagen: Da geht einem die Düse. Ich habe mich schon auf dem Weg nach Hause gesehen ^^ Nacht im Knast bedeutet glaube ich Programmausschluss. Nun, ich rechts ran gefahren, Hände schön am Steuer gehabt und gewartet, bis die Autorität in Person samt 9mm Glock, Taser und 2 Handschellen an mein Fahrerfenster trat. Mir wurde klar: Simon, du bist in den USA. “Open the window, Sir?” “No, I can’t, it doesn’t work!” “Could you please open the door?” “Sure”. “ID and registration papers, please”. Wie im Film. Hab ihm dann den ganzen Kram gegeben, erklärt, dass wir in Deutschland andere Geschwindigkeiten gewohnt sind und ich keinen Ärger am Hals haben will. Gesunde Kaltschnäuzigkeit eben. Naja, ich war etwas geschockt, als er die 20 mp/h erwähnt hat. Glücklicherweise hat er mich fahren lassen, was mich wirklich gewundert hat! Hab auch nix bezahlt. Offensichtlich hatte er andere Sachen zu tun, was die Tatsache deutlich machte, dass er mit heulender Sirene und Blau/Rot/Weisslicht davon gerast ist um jemanden anderen “over zu pullen”.
Joa und letzten Freitag sind wir vom Multicultural Club aus zum Applehill gefahren, einer Apfelfarm. Da konnten wir dann für ein Paar “Bucks” soviele Äpfel pflücken, bis die Tüte voll war. Ich musste leider ständig als Greifarm aushelfen, weil die besten Äpfel in der “normalen” Höhe schon gepflückt waren! 5 Äpfel und Bauchschmerzen später hat uns der Bauer mit seinem Traktor (Hay Ride) wieder abgeholt. Ich habe dann noch ein Paar Fotos vom Ohio’schen Indian Summer gemacht. Die Farben ändern sich jeden Tag und es ist einfach nur eine Freude für’s Auge, über die Landstraßen zu fahren. Dabei ist das noch nichtmal alles; nach dem ersten Frost “explodieren” die Farben nahezu. Da es im Moment noch sehr mild ist, die Bäume jedoch schon allerhand Blätter verloren haben, werde ich den richtigen Indian Summer wahrscheinlich garnicht mehr erleben. Schade!
Diese Woche gab es leider die erste traurige Nachricht aus Deutschland. Malte (24), mein ehemaliger Schulfreund, wurde offenbar im Krankenhaus von einem Mitpatienten erwürgt. So bizarr das auch klingt, es ist leider wahr. Ich wünsche seiner Familie alle Kraft, diese schwierige Zeit durchzustehen.
Ich habe Donnerstag mein ersten Bewerbungsgespräch bei Bendix gehabt. Bendix ist eine Tochterfirma der Knorr-Bremse AG in München und ist ein weltweit operierender LKW/Bus Luftbremssystemhersteller mit Headquarter in Elyria, OH. Bisher haben 3 PPP’ler die Möglichkeit gehabt, 6 Monate als Co-ops zu arbeiten. Das Aufgabenfeld ist bereits festgelegt, obwohl ich noch keine Zusage habe. Da meine -hoffentlich- bald zukünftige Aufgabe den “Marketing/Confidential”-Bereich des Unternehmens betrifft, möchte ich hier keine weiteren Angaben machen. Nur soviel: Es geht um Datenerhebung und das Bewerten von Markt/Firmensituationen. Wie auch immer, ich wurde -schön in Maßanzug und Schlipps- innerhalb 2 Stunden von Büro zu Büro gereicht. Ich habe insgesamt mit 5 Leuten gesprochen: 2 Managern, 1 Director, 1 Vice-President und 1 Co-op. Das Interview hat mit einem Gebäuderundgang geendet. Ich habe leider überhaupt kein Gefühl, ob die mich nehmen oder nicht. Da die Personen 90% der Zeit gesprochen haben, hatte ich keinerlei Chance, mich auszudrücken. Da dieses Aufgabenfeld für mich absolut neu ist und ich noch nicht mit Makros und SAP gearbeitet habe, mir andererseits Excelkurse angeboten wurden und ich immerhin 2 Stunden deren Zeit geklaut habe, bin ich völlig unsicher, was wohl dabei rauskommen wird. Ach und: Versucht mal den Bogen vom Türengroßhandel zur Bremssystemindustrie zu schlagen! Ich bin nicht gerade auf den Mund gefallen, aber da musste ich mir auch einige Geschichten zusammenreimen. In einem Bruchteile einer Sekunde. Auf Englisch. Viel Spaß. Entscheidung wird mir dann nächste Woche mitgeteilt.
Und noch was erfreuliches: Ich habe mich für das Congressional Internship Program beworben, für das 5 Plätze frei sind. Ganz kurz: Die Ausgewählten arbeiten 6 Wochen in Washington D.C. im Congress bei einem Abgeordneten im Büro und machen organisatorische Arbeiten, aber auch Führungen etc. Ich musste ein Essay über Motivation und Skills schreiben, gestern hat mir CDS in New York mitgeteilt, dass ich zumindest einer von 10 bin, für die ein Telefoninterview in Betracht gezogen wurde. Mittwoch gehts dann los: 30 Minuten über Motivation, Skills, Sinn und Zweck des Programms und Eignung sprechen! Mal sehen.
Also, nächste Woche ist die absolute Woche der Wahrheit. Entweder ich krieg einen Job (was ok wäre), beide (GEIL) oder garkeinen (suboptimal).
DRUCK DRUCK DRUCK!!!!!!!
Drückt mir alle 3 Daumen!
Hallöle!
Letzen Freitag sind Mohammed, Charlie, Brett (ja, Brett), Yoshila (Super Mario), Charlie und meine Wenigkeit “downtown” gefahren, um ein bisschen das Clubleben von Cleveland zu erforschen. Wir haben uns mit Charly’s Bruder getroffen, bei dem wir dann auch gepennt haben. Kurz nach Ankunft (klingt wie eine Weltreise…waren nur 30 Minuten) sind wir um die Ecke erst noch eine Pizza essen (ja, ich habe den servierten Honig als Dip probiert) und ne Runde Billard spielen gewesen. Danach hat uns ein Taxi abgeholt. Der Taxifahrer war eine Mischung aus Drogenjunkie und Hippie, der wahrscheinlich auch aus diesem Grund kein Problem damit hatte, dass wir mit 6 Leuten im Taxi…lagen. Nach einigen Flüchen über die amerikanische Polizei hat er uns im Anatomy Club abgesetzt, eine Art Szeneclub. $10 Eintritt fand ich auch ganz schön szenisch (nein, ich habe mein Einstellung zu Geld noch nicht geändert), aber was solls…er war ja ein besonderer Abend. Ich hatte mich beim Betreten schon gewundert, dass mir die Gesichter alle so (ost)europäisch vorkamen, alle waren sehr gut gekleidet; ich hatte das Gefühl, bei der russischen Mafia zugast zu sein. Eindeutig, unsere Crew war Fehl am Platz. Das hat kurze Zeit später auch die Getränkekarte reflektiert; wir hätten uns besser im Puff betrinken können. Dumm auch, dass Charly nach 30 Minuten kein Geld mehr hatte, sodass meine goldene Fifth/Third Debit Card immer attraktiver wurde. Nach etwa einer weiteren halben Stunde kam Charlie zu mir und hat mich gefragt, ob ich wüsste was “to crash a party” bedeutet. Ich habe innerhalb einer Millisekunde alle Daten zusammengetragen: osteuropäisches Publikum, horrende Preise und Folklore-Techno. Das bedeutete nichts Gutes, wir waren definitiv falsch hier. Schnell noch die Versicherungstabelle von CDS / InWent auf den Schirm geholt:
* Überführung im Todesfall; abgedeckter Versicherungsbetrag: $25.000
Das sollte reichen, dachte ich mir. Also weiter getanzt. $ 50 ärmer haben wir dann rausgefunden, dass wir auf einer Charity (fundraiser) Party für Mutter Theresa-Statuen in Cleveland gelandet sind; angestiftet von armenischen Migranten. Puhh, wir waren gerettet. Alle haben uns -in freudiger Erwartung auf zahlungskräftige Studenten- Willkommen geheißen. Super, dachte ich mir, Saufen für Mutter Theresa! Prost! Später sind dann noch Billy, Hoskie und Lee dazugestoßen. Irgendwann wurde uns das armenische Technogedudel dann doch zu dumm und wir sind -inzwischen 9 Leute im 5-Sitzer- weiter zum Barroom gefahren. Da Billy (England) genetisch bedingt auf der linken Straßenseite fährt, musste ich seinen Jeep leicht angetrunken seitlich zwischen 2 Autos parken. Auch das hat super geklappt. Vom Barroom gibt es nicht mehr viel zu erzählen, ausser dass es teuer war und nicht viel Leute am Start waren. Einige wollten dann noch zu den Flats in einen Stripclub. Aber als ich die voraussichtlichen Preise angedeutet hatte, wollten irgendwie alle nach Hause!?